The world is changing.
I mean obviously, yes, big things are happening all around me: the US is in chaos, restaurants and shops all around the world are changing our behaviors, and COVID-19 constantly looms over us. But my Denkzeit period has given me the opportunity to slow down and watch the small changes happen around me.
I applied for this grant at the end of April, when things were still pretty cold and dreary. I wrote in the abstract that I would document the changes of the world around me, and write about them, but the time I heard back, and my grant period began, I felt disappointed: spring had sprung, and I didn’t get to write about the grandness of new buds on the trees and the hope they always bring with them, or photograph the cherry blossoms in our backyard (they are bearing fruit now).
I became even more panicked by the realization that I would need time to prepare before I could even begin writing and posting. I went so far as to plan the project so that we’d get to see some major changes as summer turns to fall.
But, what has really happened, is that I’ve been able to slow down and see all the small changes happening every day. I’ve watched my raspberries go from blossoms to fruit (I ate three without photographing them, my bad). My sunflowers are blooming. My blueberry might be dead - I guess we’ll watch it and see that together. The dahlia is on its second bloom, and I can see the third one coming in, the tomatoes and peppers are growing fruits and even my onion has a second blossom (I’m extremely confused about this). Plants I thought were dead have come back to life, my campanula is almost as pretty as it was last year, and my climbing strawberries aren’t climbing, but have sprouted new leaves.
We went for a bike ride yesterday through the fields: green turning to gold, with poppies, cornflower and lupine scattered throughout. The world is changing, and significantly - and I would have missed it if I hadn’t the chance to slow down and watch the world not just week to week, but day to day. There is so much joy in getting to watch all of this happen around me. My boyfriend once said to me that he’s never bored when he’s gardening, and I understand: when you’re spending time with your plants, there is something new to see every day. Even in the winter, when everything is dormant, there are changes happening where we can’t see them.
Now that the website is almost ready to be launched - and that feels like a never ending state of almost readiness, honestly - I’m glad I had this time, and I am glad I chose to spread this out as long as i could - but not for the big dramatic reasons I originally hoped for, but for the small, almost imperceptible ones that make the world go round.
Die Welt verändert sich.
Ich meine, klar, gerade passiert sehr viel um mich herum: die USA versinken im Chaos, Restaurants und Geschäfte auf der ganzen Welt verändern unsere Gewohnheiten, und COVID-19 bleibt wie eine ständige latente Bedrohung ständig präsent. Aber mein Denkzeit-Stipendium hat mir die Gelegenheit gegeben, innezuhalten und die kleinen Veränderungen um mich herum zu beobachten.
Für dieses Stipendium habe ich mich Ende April beworben, als alles noch ziemlich trostlos und kalt aussah. Im Bewerbungstext schrieb ich, dass ich die Veränderungen um mich herum dokumentieren würde, aber zu der Zeit, als das Stipendium bewilligt wurde, war ich enttäuscht: der Frühling war da, und ich hatte es nicht geschafft, über die Knospen an den Zweigen zu schreiben und die Hoffnung, die sie symbolisieren. Ich hatte auch nicht die Kirschblüten im Garten fotografiert – die Bäume tragen bereits Früchte.
Hinzu kam, dass mir klar würde, dass ich für die Vorbereitung des Schreibprozesses und der Blogposts ebenfalls Zeit brauchen würde. Ich änderte den Plan sogar soweit, dass nun eher die Veränderungen von Sommer zu Herbst eine Rolle spielen würden.
Was wirklich passiert ist: ich konnte einen Gang herunterfahren und all die kleinen Veränderungen beobachten, die sich jeden Tag ereigneten. Ich habe die Himbeeren von der Blüte zur Frucht sich wandeln gesehen (und drei gegessen, ohne ein Foto zu machen, ups). Meine Sonnenblumen blühen. Mein Blaubeerstrauch ist vielleicht tot – mal sehen. Die Dahlie blüht schon zum zweiten Mal, und ich sehe schon die dritte Blüte! Tomaten und Paprika bilden Früchte und selbst meine Zwiebel steht schon in der zweiten Blüte (was mich sehr verwirrt). Pflanzen, von denen ich geglaubt habe, sie seien tot, sind wieder auferstanden, die Glockenblume ist fast so schön wie letztes Jahr, und meine Klettererdbeeren weigern sich zwar, zu klettern, haben aber immerhin neue Blätter ausgebildet.
Gestern haben wir eine Radtour durch die Felder gemacht: Grün wandelt sich in Gold, mit Mohn, Kornblumen und Lupine dazwischen. Die Welt verändert sich, und das signifikant – und ich hätte es verpasst, hätte ich nicht die Chance gehabt, innezuhalten und die Welt nicht nur von Woche zu Woche, sondern von Tag zu Tag zu beobachten. Es liegt so viel Freude darin, all das sehen zu können. Mein Freund sagte einmal zu mir, dass er sich beim Gärtnern nie langweilt, und ich verstehe das sehr gut: wenn man Zeit mit seinen Pflanzen verbringt, gibt es jeden Tag etwas Neues zu sehen. Selbst im Winter, wenn alles schläft, finden Veränderungen statt, nur dass wir sie dann nicht sehen können.
Jetzt, wo die Website fast fertig ist – und dieses Fast-fertig fühlt sich ehrlich gesagt wie ein dauerhafter Zustand an –, bin ich froh, diese Zeit zu haben. Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe, diesen Zustand so lange wie möglich weiterzuführen: nicht aus den gigantischen, dramatischen Gründen, auf die ich gehofft hatte, sondern für die kleinen, fast nicht wahrnehmbaren Veränderungen, die die Welt am Laufen halten.
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