You can watch this performance on Youtube here.
Written in 1596 as “Lachrimae Pavane” for lute solo, “Flow my tears” is one of John Dowland’s most well-known songs, and possibly the most well-known song of the early 17th century (Boden, 322).
The Pavane is a formal dance of the 17th century. It is a stately court dance that follows a specific musical form and pattern. (you can watch one on youtube here) The lyrics were added after it was written, and it is thought that the words were written by Dowland himself.
Rupert Boyd made the comment that it’s very, very, strange to be playing one half of this song - it was written with the intent of being sung by the person playing it. Unlike later Kunstlieder, where two artists are meant to be communicating with one another, the voice and lute parts in Dowland are two halves of one whole. So intertwined that performers will often sit close together, sharing a music stand, so they can better breathe together.
Rupert and I obviously can’t time our performances in the same way, but I think that we were able to achieve something beautiful. He took my notes about what I needed vocally to build a beautiful framework for me to work within, and I take my cues from what he is playing (you can see that I am following his line on the page in front of me). Even though we are thousands of miles apart, the result is that we are able to fit the music together like puzzle pieces.
Personally, I find the retrofitted lyrics jarring, in a perfect sort of way. Because the words were written and fit to the music later, we have a situation where the grammatical, or poetic, phrases frequently don’t fit the musical ones - but that suits the tone of the piece exactly. As a performer, our job is to make sense of what is happening on the page. I say that it’s jarring in a “perfect sort of way’,’ because that quality of having been forced to fit draws attention to the meaning of the words.
Du kannst diese Vorstellung auf Youtube ansehen.
Geschrieben als “Lachrima Pavane” für Solo-Laute im Jahr 1596, “Fließt, meine Tränen” ist eines der bekanntesten Lieder von John Dowland, und möglicherweise das bekannteste Lied des frühen 17. Jahrhunderts.
Der Pavane ist ein formeller Tanz aus dem 17 Jahrhundert. Es ist ein herrschaftlicher Hoftanz, der spezifische musikalische Formen und Muster hat. (Ein Beispiel gibt es auf YouTube hier). Der Text wurde dem ursprünglichen Lied später hinzugefügt, und es ist möglich, dass Dowland ihn selbst geschrieben hat.
Rupert Boyd merkte an, dass es sehr sehr merkwürdig ist, nur eine Hälfte des Liedes zu performen – ursprünglich war es so gedacht, dass der- oder diejenige, der*die es spielt, dazu singt. Anders als bei späteren Kunstliedern, wo Instrumentalist*in und Sänger*in während des Spiels miteinander kommunizieren, sind der Gesangs- und der Instrumentalteil bei Dowland zwei Hälften derselben Sache, so ineinander verschränkt, dass beide Künstler oft ganz nah beieinander sitzen und denselben Notenständer teilen, sodass sie gemeinsam atmen können.
Rupert und ich können das aus offensichtlichen Gründen nicht tun. Aber dennoch glaube ich, dass es uns gelungen ist, etwas Schönes zu erschaffen. Er bezog meine Notizen und Anmerkungen mit ein und erschuf so einen wundervollen Rahmen, mit dem ich arbeiten konnte, und ich achtete genau auf sein Spiel (man kann sehen, dass ich während des Singens seiner Stimme in den Noten folge). Obwohl wir Tausende Kilometer entfernt voneinander sind, ist das Ergebnis, dass wir die Musik wie Puzzleteile zusammenfügen konnten.
Ich persönlich finde, dass der im Nachhinein aufgepfropften Text nicht zur Melodie passt, aber das auf eine perfekte Weise. Weil die Worte im Nachhinein geschrieben worden sind, passen Rhythmus und Grammatik der Sprache oft nicht zur Melodie, was aber den Charakter des Liedes eher noch unterstreicht. Als Künstler*innen ist es unsere Aufgabe, dem, was in den Noten passiert, zu Leben zu verhelfen. Ich spreche von “auf eine perfekte Weise”, weil gerade der Umstand, dass wir gezwungen waren, Melodie und Text aufeinander abzustimmen, dem Sinn der Worte mehr Bedeutung verleiht.
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