You can watch this performance on Youtube here.
Warning: This song and this post deal with the topics of depression and mental health.
If “Flow my Tears” sinks into the darkest parts of our soul, "In Darkness let me Dwell” is a revelation of that experience. What could be, and what begins as, a morose and self-obsessed elegy becomes a manic exaltation of how depression goes from being an internal experience to take on a life of its own (Till death, till death do come!)
Nonetheless, this is, in my opinion, the greatest song ever written in the English language, and partially for that reason. There is an honesty in the journey of the lyrics - from a kernel of sadness through the exuberance of the idea that death could come, and it could be better, before sinking back into itself. It’s intense to say the least.
But for those of us who struggle with our mental health it’s a picture we all know and understand well: the idea that staying in bed until tomorrow will make things better, or the need to hide from the world.
I am not much of a people person - to many who know me this will come as quite a shock - I would much rather cocoon at home with Netflix and a bit of music than go out into it and deal with people, and the pandemic has made this problem worse. My home is a comfortable, controlled environment. My medieval city has narrow streets that seem crowded when more than 3 couples at a time are walking along them.
I go down to the Bakery, I see people, I get nervous about social distancing (we are all masked), I put my head down and try to make myself small, as if I’m a single woman at night, not walking along a beautiful boulevard near families with children on a sunny morning.
I think I’m safer at home. I watch movies with crowd scenes. I tense up (no masks). I wonder briefly what it would be like to have been at (historical event) with everyone masked. I hope that producers won’t make corona-period movies with everyone masks. (please, I want escapism in my media, not reminders of how awful everything is).
I move from my bed, to the couch, to my desk, to my music stand. I practice, I see my neighbors (from the Balcony), I try to make small plans, not too far in the future, to keep the feeling of an overall positive lockdown experience up. The lockdown gets extended, the plans get cancelled.
This morning, the government dictated that they will be strengthening our lockdowns. We went from beginning to open up a little to a near complete shutdown overnight (again). To add insult to injury, they are “strengthening” the lockdown by requiring the supermarkets close Maundy Thursday, the day before the Easter weekend begins -- as if that won’t send twice as many people streaming to the shops for their Easter foods on Wednesday. It’s still not going to be enough. They are threatening longer lockdowns. It still won’t be enough. It’s been half measures from the beginning, and it’s never been enough.
And let’s not get started on the “vaccine rollout” in Germany. If we were married, I’d be insisting that R and I pop across the pond to get vaccines, because god only knows when we’ll be able to here. And no, I don’t trust that we’ll get them sooner rather than later, they literally just began priority group 2 after 4 months of vaccinations. In the US they’re giving them out like candy at pharmacies.
It’s taking so long to do vaccinations that by the time the country is vaccinated they’ll need to start giving out a new, as yet undiscovered, vaccine for the mutated “escape” variants”.
It’s too much! It’s just not enough!
I know I have this pent up frustration. But I really am mostly extremely happy. It’s just that during the dark of winter and the lockdowns that will seemingly never end it feels as if we will never return to a sense of being able to do literally anything, because the government can’t get itself together.
That’s where the kernel of this song lives, and why it resonates so much right now. Yesterday I told Der Engel that we need to buy an umbrella for our Balcony Table, so that when it’s warm we can have our Saturday morning brunches regardless of corona numbers.
He replied that the garden at the cafe will open soon, so we don't need an umbrella.
But will it, really?
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In darkness let me dwell, the ground shall Sorrow be; the roof Despair to bar all cheerful light from me, the walls of marble black that moisten'd still shall weep; my music hellish jarring sounds to banish friendly sleep. Thus wedded to my woes and bedded to my tomb, O let me living die, till death do come.
Du kannst diese Vorstellung auf Youtube ansehen.
Triggerwarnung: Dieses Lied und dieser Blogpost handeln von Themen wie Depression und anderen psychischen Erkrankungen.
Wo “Flow my Tears” in die dunkelsten Abgründe der Seele hinabsinkt, transformiert “In Darkness let me Dwell” diese Erfahrung. Was als morbide, in Selbstmitleid schwelgende Elegie beginnt, steigert sich zu einer manischen Illustration darüber, wie Depression sich von einer inneren seelischen Erfahrung zu einer Entität mit einem Eigenleben verselbständigen kann (“Till death, till death do come!”).
Dennoch ist dies meiner Meinung nach – und teils gerade deshalb – das beste Lied, das jemals in englischer Sprache geschrieben wurde. In der Entwicklung des Textes liegt eine radikale Ehrlichkeit: von einem Keim der Traurigkeit über die Idee, dass der kommende Tod die beste Lösung sein könnte, bis zum Zurücksinken in sich selbst ist es eine intensive, mitreißende Entwicklung.
Aber für diejenigen von uns, die mit psychischen Erkrankungen kämpfen, ist es ein bekanntes Bild: die Idee, dass es helfen würde, bis zum nächsten Tag im Bett zu bleiben und sich vor der Welt zu verstecken.
Ich bin kein übermäßig leutseliger Mensch. Viele, die mich kennen, dürften das überraschend finden, aber ich igele mich am liebsten zu Hause mit Netflix und Musik ein, statt hinauszugehen und mit Menschen zu tun zu haben. Die Pandemie hat dieses Problem verstärkt. Mein Zuhause ist ein bequemes, kontrollierbares Nest. Meine mittelalterliche Stadt hat schmale Straßen, die schon dann überfüllt wirken, wenn mehr als 3 Paare gleichzeitig auf ihnen gehen.
Ich gehe zur Bäckerei. Ich sehe Menschen, werde nervös wegen der Abstandsregeln (alle tragen Maske), versuche mich klein und unsichtbar zu machen, als sei ich abends allein auf dem Weg nach Hause und nicht auf einer schönen, belebten Straße mit Familien an einem sonnigen Morgen.
Ich glaube, dass ich zu Hause sicherer bin. Wenn ich Filme mit Menschenansammlungen sehe, werde ich nervös, weil sie keine Masken tragen. Ich frage mich, wie es bei [historical event] gewesen wäre, wenn alle eine Maske getragen hätten. Ich hoffe, dass niemand auf die Idee kommt, Pandemie-Filme zu drehen, in denen jeder das tut. Bitte, ich möchte durch meinen Medienkonsum der Realität entfliehen, nicht daran erinnert werden, wie schrecklich alles ist.
Ich bewege mich vom Bett zur Couch, zum Tisch, zur Musikstation. Ich übe, sehe vom Balkon aus meine Nachbarn, versuche kleine Pläne zu machen, die nicht allzu weit in der Zukunft liegen, um das Gefühl eines positiven Lockdownerlebnisses aufrecht zu erhalten. Der Lockdown wird weiter verlängert, Pläne werden weiter verschoben.
Diesen Morgen hat die Regierung eine erneute Verschärfung des Lockdowns beschlossen. Nach minimalen Lockerungen kam (wieder einmal) ein erneuter kompletter Shutdown. Damit nicht genug – der Lockdown wird “verstärkt”, indem die Supermärkte an Gründonnerstag schließen müssen – als würde das nicht doppelt so viele Menschen wie üblich zum Ostershopping in die Supermärkte jagen. Es wird dennoch nicht reichen. Weitere Lockdownverlängerungen stehen im Raum. Von Anfang an waren die Maßnahmen halbherzig, nie genug.
Dabei habe ich noch gar nicht die “Impfstrategie” in Deutschland erwähnt. Wären wir verheiratet, würde ich darauf bestehen, dass R und ich unsere Dosis in Übersee holen, denn Gott weiß wann wir sie hier bekommen werden. Und nein – ich vertraue nicht darauf, dass das bald sein wird; gerade erst wurde mit Prioritätsgruppe 2 von 4 begonnen. In den USA werden die Dosen wie Bonbons von den Apotheken ausgeteilt.
Es dauert so lange, den Impfstoff zu verteilen, dass es in dem Moment, wenn alle dran waren, nötig sein wird, einen zweiten zu produzieren, für die mutierten, gegen den ersten Stoff immun gewordenen Varianten.
Es ist zu viel! Es ist zu wenig!
Ich habe diese viele angestaute Frustration. Aber ansonsten bin ich meistens sehr glücklich. Es ist nur, dass es sich durch den dunklen Winter und den scheinbar nie endenden Lockdown so anfühlt, als kämen wir jemals wieder in die Lage, irgendetwas zu tun, weil die Regierung ihren Auftrag nicht erfüllt bekommt.
Hier liegt der Keim des Liedes, und deshalb passt es gerade so gut. Gestern sagte ich Dem Engel, dass wir einen Sonnenschirm für unseren Balkon kaufen müssen, damit wir trotz der Zahlen unser Samstagsfrühstück im Sommer draußen haben können.
Er antwortete, dass wir keinen bräuchten, denn das Café mit Garten würde bald öffnen.
Aber wird es das wirklich?
In Finsternis laßt hausen mich, der Baugrund soll die Sorge sein; das Dach Verzweiflung soll abhalten alles heitere Licht von mir, die Mauern aus marmorner Schwärze sollen – immer noch feucht – weinen; meine schnarrende Höllenmusik erklingt, um freundlichen Schlummer zu bannen. Somit vermählt mit meinem Leid und in mein Grab bettet, Oh laßt lebend sterbend mich, bis daß der Tod kommt.
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